In its edition of 29 January 2025 the Nordbayerischer Kurier Ute Eschenbacher published the following article on the DEG:
“Burns, Haggis und Whisky
Großbritannien, Neuseeland oder Südafrika: Die Deutsch-Englische Gesellschaft (DEG) Bayreuth bringt den englischsprachigen Kulturraum in die Stadt. Mit frischem Wind will der Verein wieder mehr Leute anziehen.
Bayreuth. Die Deutsch-Englische Gesellschaft Bayreuth hat sich neu aufgestellt. Die neue Vorsitzende ist Sabine Greiner, die damit auf Hermann Metzner folgt. Der Englischlehrer war nicht nur Gründer des Vereins, sondern ebenso dessen langjähriger Vorsitzender. Als er in den Ruhestand ging, war die Zukunft der Deutsch-Englischen Gesellschaft eine Zeit lang ungewiss.
Im vergangenen Jahr hatte die DEG ihren 30. Geburtstag. Doch der Verein war damals führungslos. Schließlich fand sich Sabine Greiner, gebürtige Bayreutherin mit Auslandserfahrung, die sich im vergangenen Jahr bereit erklärte, den Vorsitz zu übernehmen. „Ich bin sozusagen ein Mitglied der letzten Stunde“, sagt sie scherzhaft, weil sie erst zweieinhalb Jahre dabei ist. Die DEG habe die Wahl gehabt, den runden Jahrestag der Gründung zu feiern oder aber ihre Beerdigung. Im Oktober hätten schließlich Neuwahlen stattgefunden. „Meine Stellvertreterin Susanne Haupenthal und ich haben entschieden, dass wir 2025 neu durchstarten.“
Nun gibt es ein neues Jahresprogramm, in dem unter anderem der St. Patrick’s Day, ein Tea Afternoon, der 4. Juli mit einem Barbecue und ein Christmas Dinner vorgesehen sind. Einmal im Monat, an einem Freitag, ist ein gemeinsamer Abend geplant. Daneben wird alle zwei Monate ein Book Club angeboten, in dem englischsprachige Bücher gelesen und besprochen werden. Auch die englische Konservation kommt nicht zu kurz. Alle zwei Monate werde eine größere Veranstaltung organisiert – was am vergangenen Wochenende das traditionelle„Burns Supper“ in der Brauereischänke war. Der besondere Abend werde zu Ehren des berühmten schottischen Dichters Robert Burns (1759–1796) gehalten, so Greiner. Dieser hätte am 25. Januar Geburtstag.
Rund 40 Gäste seien der Einladung der DEG gefolgt, berichtet Sabine Greiner. Der Abend werde nach einer festen Zeremonie begangen und von einem Dudelsack-Spieler eröffnet. Zunächst sei die schottischen Suppe „Cock-a-Leekie“ serviert worden. Im Mittelpunkt stehe jedoch der Haggis, ein mit Innereien gefüllter Schafsmagen. Dazu gibt’s „Neeps and Tatties“, kurz für „Turnips and Potatoes“ – also Steckrüben und Kartoffeln, angeblich das Lieblingsgericht von Robert Burns. Eine „Adress to a Haggis“, eine Art Liebesgedicht, schottische Nachspeisen sowie die „Immortal Memory“-Rede durften nicht fehlen. Auf diese folgten zahlreiche Toasts, dank des schottischen Whiskys von Spirits Trail aus Creußen kein Problem. Am Ende sangen alle „Auld Lang Syne“, das wohl bekannteste Werk von Burns. „Die Burns Night ist eine wunderbare Gelegenheit, die schottische Kultur zu entdecken und in geselliger Atmosphäre neue Bekanntschaften zu schließen“, sagt Sabine Greiner.
Für die DEG Bayreuth sei der Abend ein wichtiger Schritt gewesen, um die Aktivitäten des Vereins nach längerer Pause wieder zu reaktivieren und ihm neues Leben einzuhauchen. „Wir möchten den Bayreuthern die englische Sprache und Kultur näher bringen“, sagt sie im Gespräch mit der Redaktion über die „Mission“ der DEG. Dabei wolle sich der Verein nicht nur auf Großbritannien, England und die USA beschränken, sondern „eine Brücke zur anglophonen Welt“ bilden.
Was bedeute, dass auch Länder wie Kanada, Südafrika, Neuseeland oder Australien im Fokus stehen könnten. „Wir möchten die Besonderheiten dieser Länder feiern und unsere Leidenschaft für anglophone Kulturräume und ihre Eigenheiten teilen“, sagt Sabine Greiner im Gespräch mit der Redaktion. Entscheidend sei das Gemeinschaftserlebnis und „miteinander Spaß zu haben“. Dies sei in Zukunft zum Beispiel mal bei einer gemeinsamen Wanderung oder einer Reise zusammen nach Cornwall denkbar.
Bereits in der Schule Englisch geliebt
Bei Sabine Greiner, die an der Universität Bayreuth für das Cluster Africa Multiple arbeitet, ist die Freude über die neue Aufgabe spürbar. Bereits in ihrer Schulzeit begeisterte sie sich für die englische Sprache und Literatur. Englisch war eines ihrer Abiturfächer, danach ging sie ein Jahr lang als Au-Pair in die USA. „Ich war in Seattle, im Nordwesten der USA, und habe mich dort so wohlgefühlt“, schwärmt sie noch heute von ihrer Zeit in der US-amerikanischen Großstadt. Zu ihrer ehemaligen Gastfamilie hält sie immer noch Kontakt. Nach ihrer Rückkehr studierte sie Kulturwissenschaft in Passau mit dem Schwerpunkt auf den englischen und spanischen Kulturraum.
Beruflich hat sie täglich Umgang mit internationalen Kollegen. „Englisch ist unsere Kommunikationssprache, das passt gut“, sagt die neue Vorsitzende, die über sich sagt, dennoch heimatverbunden zu sein. Trotz Familienphase brach sie immer wieder mit einer Freundin zu Reisen nach Irland, Schottland und England auf. Zum 18. Geburtstag ihres Sohnes reiste sie mit ihm nach New York. „Die Begeisterung von uns Eltern hat auf ihn abgefärbt.“
Derzeit zählt die DEG 70 Mitglieder. Weitere Vorstandsmitglieder sind Susanne Haupenthal (stellvertretende Vorsitzende), Andreas Nimtsch (Schriftführer), Andreas Haupenthal (Kassenwart) und Katharina Baumhackel (Beisitzerin).“
